gedichte

der privatier

I.

dokument außer sicht
geboren zwischen schenkeln
verdunkelt mit der zeit
verführt bereit

das ist – der privatier
von gestern noch
trägt er im haar
den schnee

trägt seufzer im gepäck
und müde mark
im sinn

hegt liebe
im versteck und
hinter kühner stirn

gedächtnis
aus unvergossenem blut
aus kinderstreichen.

II.

verschoben der zyklus
verschoben das glück:
hier steht es ungesehn

und schon seit anbeginn
drängt hin zu neuem wort
die wärme des lichts.

III.

so reist er fort
in eine junge nacht
an die noch niemand je gedacht

und dort in einer nebenzeit
steht er zur nächsten flucht
bereit

blindgänger im wortschatz
und auf der krötenzunge
schweiß.

IV.

doch einst und endlich sieht man ihn
– wenn man die augen schließt –
weit oben seine bahnen ziehn:

den privatier
den flüggen nischengeist
wie er in rüdem schwung
die müde welt durchreist!