gedichte

degenerierte

versunken und verzagt erwarten sie den tag.
ihr mut ist fort, an einen andern ort.

ihr gesicht: abgetragen schicht für schicht,
darunter liegt: der puls, die angst, die euphorie.

sie lieben, weil es das einzige ist, was sie können.
sie fallen mit dem wind.
sie sind fremd hier, im tag.

ihre schwäche ist monumental:
ungebrochen und unerschüttert.
darauf sind sie stolz.

ihre gedanken sind wahr, doch unbrauchbar.
ihr wesen: entartet, und ihr blut: präsenter als je.

wer sie köpft, wird belohnt.
wer sie tritt, erntet applaus.

begegnet mir einer von ihnen,
tauschen wir blicke, vielleicht noch ein wort –
und schon ist er fort, an einen andern ort.

trägt lunten in den zöpfen und falten im blick.
hat himmel im sinn und licht.
läuft hin und einher –

und wandelt sich
nicht.