gedichte

unbegriffenes

I.

hart fällt
der schlagschatten
vergangener dürren

auf die befriedete zeit
wie sie still und trunken
dem traum in die arme lebt

nachfahren sind wir
vom überkommenen geboren
und haltlos der welt
zu grunde gelegt

II.

die alten melodien
rühren uns an
hinterm glas der vitrinen

die alten gerüche
die bloßen anklänge –
in verwesung begriffenes glück

III.

wir brüten
über enklaven des blicks
dem einst entbehrt
und nah dem licht der tage

wir erwarten das urteil
wir erwarten den vollzug
der unsterblichen seele

IV.

wir – der mensch:
feistes gebet drängt
aus den niederen winkeln seines mauls –